Das ideale Alter gibt es nicht, da jedes Kind eine ganz individuelle Entwicklung durchläuft. Manche sind bereits mit drei Jahren so konzentriert und ausdauernd, dass sie beginnen können, Geige zu spielen, während andere erst mit etwa acht Jahren bereit sind. Es lohnt sich jedoch, es so früh wie möglich zu probieren, denn wenn es bereits in den
Kindergartenjahren gut funktioniert, hat man einige Jahre Vorsprung gegenüber
SchülerInnen, die erst mit zehn Jahren beginnen.
Jein. Tatsächlich lernen Kinder oft schneller als Erwachsene. Dennoch ist es gut möglich, auch mit fortgeschrittenem Alter ein gutes Amateurniveau zu erreichen. Übrigens: Ich hatte
erwachsene SchülerInnen, die mit über 70 Jahren erfolgreich das Geigenspiel erlernt haben und dies ganz ohne Vorkenntnisse. Meine derzeit älteste Schülerin ist 89 Jahre alt – Es ist
demnach nie zu spät anzufangen!
Dies ist auch sehr individuell zu entscheiden. Schliesslich kann ein Kindergartenkind nicht gleich lang üben wie eine Jugendliche oder eine erwachsene Person. Suzuki, ein berühmter Geigenlehrer sagte, dass wenn man täglich isst, soll man auch täglich üben. Das hat schon was, denn auch wenn man nur zehn Minuten am Tag übt, bleibt mehr im Gedächtnis, als
wenn man nur zwei bis dreimal wöchentlich übt. Ich empfehle blutigen Anfängern täglich 10 bis 15 Minuten und dann ab dem zweiten Semester 15 bis 20 Minuten pro Tag zu üben. Dies ist erfahrungsgemäss das Minimum, um überhaupt Fortschritte machen zu
können. Ein weiterer Tipp: Man sollte das Üben an die Essenszeit oder an eine andere feste, tägliche Aktivität koppeln, damit es nicht vergessen geht. Ausserdem empfehle ich, immer zur gleichen Uhrzeit zu üben.
Wann sollte man auf eine grössere Geige wechseln?
Es gilt folgende Punkte zu beachten:
Bei ausgestrecktem Arm (Geige richtig bis zum Hals unter dem Kinn/Kiefer halten) sollte die Geigenschnecke bis zum Handgelenk kommen (nicht davor oder darüber hinaus auf die Handfläche).
Der Bogen sollte bis zur Spitze (parallel zum Steg) ausgezogen werden können, sodass die rechte Hand angenehm gestreckt ist.
Vielleicht das Wichtigste: Die Finger sollten schön für jede halbe Note auf dem Griffbrett Platz haben. Den 4. Finger sollte möglichst sauber und ohne zu viel Anstrengung am richtigen Ort platziert werden können.
Die Geige ist ein sehr empflindliches Instrument.
Da die Saiten analog, und direkt auf den Wirbeln (Schlüsseln) aufgewickelt sind, kann sich die Geige sehr schnell verstimmen, falls die Wirbel einen kleine Schlag bekommen. Darum ist da bei Ein- und Auspacken um Sorgfalt gebeten.
Ausserdem soll man auch wegen die Empfindlichkeit der Geige auf Temperatur und umso mehr auf die Luftfeuchtigkeit täglich gestimmt werden. Bis man das Stimmen der Geige erlernt und beherrscht (was Jahre dauern kann) soll man unbedingt ein Stimmgerät zur Hilfe in Anspruch nehmen. Es gibt im Handel ganz kleine, praktische Geräte ab ca. 15-20 Franken aufwärts, oder heutzutage auch viele kostenlose oder kostengünstige Apps für Smartphones oder Tablets.D
Kolophonium heisst das Produkt aus Baumharz mit dem man die Bogenhaare "schmiert". Man sollte nicht allzu oft, nicht zu viel, aber regelmässig die Haare kolophonieren, sonst haften die Haare nicht genug an die Saiten. Neue Haare klingen gar nicht ohnen Kolophonium.
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